Die Frauenkonferenz, die unter dem Slogan #ThisIsOurWorldToo (Das ist auch unsere Welt) stand, war eine besonders lebhafte Veranstaltung. Zur Eröffnung der Konferenz durch die Vorsitzende des Frauenausschusses Diana Holland sprachen Generalsekretär Stephen Cotton und unsere singapurische Gastgeberin Mary Liew einige Begrüßungsworte.

Diana stellte das Arbeitsprogramm des Frauenausschusses der kommenden Jahre vor, dessen Schwerpunkt auf der Beseitigung geschlechtsspezifischer Gewalt und beruflicher Segregation in der Verkehrswirtschaft liegt, und Dr. Tessa Wright von der Queen Mary University, London, sprach in einer Videobotschaft zu den Delegierten. Eine Live-Abstimmung ergab, dass 46 Prozent der Delegierten den Verlust von Arbeitsplätzen für die häufigste Folge neuer Technologien für weibliche Verkehrsbeschäftigte halten, wohingegen 20 Prozent sich dadurch besser Arbeitsplätze versprachen. Alma Teresa aus Mexiko präsentierte den Tätigkeitsbericht der ITF-Frauenabteilung zum Thema Frauen und Zukunft der Arbeit. Anschließend berichteten neun Frauen über erzielte Erfolge und künftige Maßnahmen in aller Welt.

Der Höhepunkt unter zahlreichen scharfsichtigen Wortbeiträgen aus dem Plenum war eine Rede von Nermin al-Sharif. Nachdem die Behörden ihr im letzten Jahr die Ausreise aus Libyen für die Teilnahme an einer ITF-Frauenveranstaltung in Marokko verboten hatten, bewirkte der massive Protest der ITF-Familie, dass sie ihren Pass zurückerhielt und am Kongress teilnehmen konnte. Nermin appellierte eindringlich an die Delegierten, ihre Arbeit nicht auf den ITF-Frauenausschuss zu beschränken, sondern die Integration von Gleichstellung in alle Bereiche der ITF zu fordern.

Nach einer Social-Media-Aktion mit dem Hashtag #ThisIsOurWorldToo honorierte Stephen die langjährige und resolute ITF-Kämpferin Ann Anderson aus Guyana, die Anfang des Jahres verstorben ist, posthum mit einer Goldauszeichnung.

Geetha Shresthabhattarai aus Nepal brachte den Entschließungsantrag zur Organisierung informell Beschäftigter im Verkehrssektor ein, die zum überproportionalen Anteil Frauen sind. Der Antrag wurde unter großem Applaus verabschiedet und wird morgen dem Plenum vorgelegt.

Zum Schluss wurde der neue Frauenausschuss gewählt und seine Vorsitzenden bestimmt. Diana Holland wird weiter den Vorsitz führen, zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Kalthoum Barkallah aus Tunesien, Wilma Clement aus Barbados und Mich-Elle Myers aus Australien ernannt.