An der lebhaften Sektionskonferenz Eisenbahn nahmen Delegierte aus 75 Ländern teil. Der Tag begann für die Sektion Eisenbahn mit der Wahl des Sektionsvorsitzenden, der stellvertretenden Sektionsvorsitzenden und der Vertreter/innen für weibliche und junge Beschäftigte, einer großartigen Demonstration von Demokratie durch die Mitgliedsorganisationen. Die nominierten Kandidat/innen legten ihre Vision für die Tätigkeit der Sektion Eisenbahn in den nächsten fünf Jahren dar. Die Wahlen lösten im Saal große Begeisterung aus, was für eine Sektion, die die globalen Herausforderungen in Form von Privatisierung, Outsourcing und technologischem Wandel in Angriff nehmen will, von entscheidender Bedeutung ist.

Angesichts der genannten Herausforderungen verständigte sich die Sektion Eisenbahn auf konsolidierte Maßnahmen zur weiteren Aktivierung der Gewerkschaften im Bahnsektor. Insbesondere will sie weibliche und junge Beschäftigte in die Entscheidungsprozesse für gewerkschaftliche Maßnahmen einbeziehen. Dies wurde durch den scheidenden Vorsitzenden der Sektion Eisenbahn, Øystein Aslaksen, noch einmal betont, der allen im Raum anwesenden Bahngewerkschaften nahelegte, “möglichst viele junge und weibliche Bahnbeschäftigte in ihre Strukturen und in jeden Arbeitsbereich zu integrieren.”

Zahlreiche Vertreter/innen angeschlossener Gewerkschaften erklärten ihre Entschlossenheit, Beschäftigte in restrukturierten Bahnunternehmen zu organisieren. Dabei werden sie sich solidarisch unterstützen und Erfahrungen austauschen, um besser für den Kampf gegen Privatisierung aufgestellt zu sein. Der von der britischen Gewerkschaft RMT eingebrachte Entschließungsantrag Nr. 10 für sichere und barrierefreie Eisenbahnen wurde einstimmig verabschiedet.

Die Worte von Giorgio Tuti, dem Vorsitzenden der Sektion Eisenbahn bei der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF), brachten den Tenor der Konferenz auf den Punkt: “Privatisierung, Wettbewerb und Deregulierung gehen alle in dieselbe Richtung, und wir wissen, was das heißt. Sie machen Unternehmen marktfähig und maximieren ihre Gewinne, aber ich kenne kein privates Unternehmen, dem die Bezahlung und die Sozialleistungen seiner Beschäftigten wichtig wären. Darum müssen wir uns zur Wehr setzen und die Wiederverstaatlichung der Eisenbahn fordern. Wir verlangen gute Dienstleistungen, menschenwürdige Bezahlung und gute Beschäftigungsnormen für Bahnbeschäftigte. Nur öffentliche Eisenbahnen gewährleisten hohe Sicherheitsstandards für die allgemeine Bevölkerung.”